Nachstehende Thesen sind entstanden aus dem IdeenMarkt „Gute Lebensmittel“ im Oktober 2016. Sie zeigen: Es gibt praktische Verbesserungsideen, auch entsprechende Beispiele (siehe Pfeile). Sie zeigen auch: Das Thema ist knifflig, braucht Kümmerer.
- Auf Wochenmärkten kaufen lediglich 5% der Deutschen ein, insbesondere ältere: Sind Wochenmärkte unwichtig?
Wochenmärkte sind als ein Versorgungsangebot im Sinne von Warenlogistik relativ unwichtig. (Alternative → regiomat) - Die Wenigsten kaufen auf dem Wochenmarkt ein, wenn’s dort nur Salat und Eier gibt:
Wochenmärkte überleben nur, wenn sie nahe am Vollsortiment-Angebot sind. - Wochenmarkt-Kunden bezahlen mehr als anderswo: Welche Qualität ruft diese Zahlungsbereitschaft hervor?
Wochenmärkte erfüllen eine stadtprägende Funktion durch Markterlebnisse: Begegnung und Transparenz (Waren, Erzeuger, …). - Wenn Wochenmärkte auch der Begegnung und Markttransparenz dienen: Wer bezahlt dafür? Marktkunden, Kommunen durch Zuschüsse, …?
Jede Kommune entscheidet (aktiv oder durch Unterlassung), ob sie ihren Wochenmarkt als Instrument für Begegnung und Markttransparenz fördert. - Die Zahl der Markthändler geht zurück, weil sie von vielfältigen Aufgaben stark belastet werden: Einkauf, Logistik, Verkauf, Personalgewinnung und -führung.
Die Zahl der Markthändler kann erhalten werden, wenn sich diese auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und andere Aufgaben delegieren (→ Marktgilde, → SoLaWi) - Wochenmärkte sind mehr als die Summe ihrer Standanbieter.
Erfolgreiche Wochenmärkte erfinden sich neu: Öffnungszeiten, Marktorte, Mehrsprachigkeit, Erlebnis-Atmosphäre, Online-Anbindung, … orientieren sich auch an neuen Kunden (→ Marktgilde, → food assembly / Marktschwärmer, → Roboter-Einkaufswagen, → Hello fresh, → Treffpunkt Willi / Heidelberg Weststadt). - Auf Wochenmärkten werden weniger Lebensmittel weggeworfen als im stationären Handel. (→ foodsharing, → ETEPETETE)
Mögliche nächste Schritte
- Gemeinderat klärt, wie wichtig der Wochenmarkt für die Kommune ist. → Unterstützung / Subventionierung, Delegation an Verwaltung / Dritte / Bürgerinitiative
- Kunden ins Boot holen: Unterstützung bei Verkauf, Rahmen, Ernst, Überfluss entsorgen
- Kooperationen zwischen neuen Anbietern von Wochenmarkt-Dienstleistungen ermöglichen
Was fehlt?
Ergänzungen bitte als Kommentar (unten) oder als → E-Mail an Jens Flammann.
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